Die Autorin Frau Sonja Struwe Marlin hat mir die Veröffentlichung ihrer Gedichte in meiner HP gestattet. Wer Interesse an ihren hübschen Gedichten hat, kann sie im Buchhandel oder hier bei Amazon beziehen.
Sonja Struwe Marlin, Jahrgang 1942, schreibt seit 1959 lustige humorvolle und unterhaltsame Gedichte.
Bewegt
Es war einmal ein kleiner Mann, der zog sich seinen Mantel an. Dann ging er in die Welt hinaus und hob sie aus den Angeln raus. Als er zurückkam - wunderbar - da wußte er, wie stark er war. Er ging umher, mit Schultern breit, und lächelte die ganze Zeit. Und fragte man, was mit ihm sei, dann sagte er, wie nebenbei: Ich war mal kurz im Himmel oben und hab ein bisschen was verschoben. Und hat man weiter noch gefragt: Was hat der liebe Gott gesagt? Der liebe Gott hat nichts dagegen. Er freut sich, wenn wir was bewegen. Und seitdem steht die Welt nicht still, weil jeder was bewegen will.
Mir träumt, ich bin ein weiter Strand, und Du, Du bist das Meer. Mal ziehst Du Dich von mir zurück, dann kommst Du wieder her. Und in den Stunden ohne Dich, da fühle ich mich gut. Ich liege einfach nur so da und warte auf die Flut.
Ich habe mal ein Herz gehabt, und das gehörte mir. Nun ist es weg, was soll ich tun, es hängt nun mal an Dir. Dort baumelt es vergnügt herum und lacht mich heimlich aus. Daß es da gar nicht hingehört, da macht es sich nichts draus.
Ich war allein, doch frohgemut. Die Welt war hell, es ging mir gut. Ich spürte wohl, daß es Dich gibt, war in Gedanken schon verliebt. Dann kam der Tag, da traf ich Dich. Bei jedem Abschied leide ich. Das ist es was ich nicht versteh: Kaum liebt man wen, schon tut es weh.
Ich wollte allein sein, Du lachtest mich an. Auch ich musste lachen auf einmal und dann… dann setztest Du Dich zu mir auf die Bank - nun gehe ich täglich die Straße entlang, auf der wir uns trafen. Die Bänke sind leer. Ich wollte allein sein; nun will ich’s nicht mehr.
Erst machst Du mich an. Dann bist Du nicht da. Männer sind doof. Ich wusste es ja.
Humor, so habe ich gedacht, ist immer, wenn man trotzdem lacht. Doch gibt es Zeiten dann und wann, wo man partout nicht lachen kann. Da hilft nur eins, so will mir scheinen: Weinen.
Es sind zwei Schnecken unterwegs, Du gehst mir ziemlich auf den Keks“, sagt da die eine zu der ander’n. Man kann mit Dir nicht richtig wandern. Was starrst Du nur zum Himmel rauf?“ „Ach“, sagt die and’re , „ mir fällt auf, da oben ist es nicht nur heller. Die Landschaft ändert sich auch schneller.“
Moral: Ist man von Phantasie durchsonnt, erweitert sich der Horizont.
Ein guter Mensch ist, wie mir scheint, der’s gut mit ander’n Menschen meint, der sich an ihrem Glück erfreut und sie nicht fallenläßt im Leid. Ein guter Mensch macht ander’n Mut, und kennst Du einen, hast du’s gut.
Es gibt sie nicht in großer Schar, die guten Menschen. Sie sind rar. Ich weiß, wie man sie finden kann: Sei selber gut, das zieht sie an.
Nur alles – sonst nichts! Du brauchst mir kein Gedicht zu machen. Will keinen Liebesbrief von Dir. Ich brauche nur Dein süsses Lachen Ich brauch Dich jetzt, ich brauch Dich hier. Ich will nicht von Dir träumen müssen. Dich fühlen fänd ich viel gescheiter. Ich will Dich streicheln, will Dich küssen. Will einfach alles! Und nichts weiter.
Entweder oder...! Ich liebe ihn. Was soll ich tun? Er hat sich in mein Herz gedrängt. Wohin das führen soll? Ja nun... Wie soll man lieben, wenn man denkt??